Das Museum „San Gennaro“
von Jeff Matthews frei übersetzt von Daniele Friedrich D'Anna
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Das jüngste Museum Neapels hat mit dem ältesten und auch mit der sicherlich faszinierendsten Äusserung religiösen Glaubens in der Stadt zu tun. Irgendwo in der Enzyklopädie „Around Naples“ wird Material über die Person San Gennaro (St. Januarius) gehandelt. Dieser kurze Artikel ist dem kürzlich eingeweihten Schatzmuseum von San Gennaro gewidmet. Eine große Anzahl von Geschenken werden ausgestellt, die San Gennaro geweiht sind, zum Danke für seine Erfüllung Anhörung der Gebete und Erfüllung der Wünsche.
Man kann nicht umhin zu bemerken, dass es am Anfang einen großen Widerstand gab, um ein solches Museum in Neapel zu bekommen.
Gewöhnlicherweise und auch unbewusst sprechen die Neapolitaner mit ihren Heiligen, ganz besonders aber mit San Gennaro, dem Stadtpatron. Diese Gespräche sind nicht immer spirituell, sie beinhalten vielmehr Themen über Krankheit und Unglück.
Manche Gespräche handeln von reinen Geldangelegenheiten und volkstümlich wird gesagt: „Hallo Gennaro, nun mach schon! Lass die paar Nummern morgen in der Lotterie für mich gewinnen!“ Dieser „San Gennaro Kult“ ist bei dem neapolitanischem Volk so tief verwachsen und deren Glaube so unerschütterlich, dass es ganz fehl am Platz schien, ein Museum mit all diesen Dankesgeschenken für erfüllte Gebete und Bitten zu eröffnen.
Die Idee, das Museum als touristischen Anziehungspunkt zu schaffen, mag gerechtfertigt sein.
Wie auch immer, das Museum ist im Februar des Jahres 2005 eröffnet worden. Man benötigte acht Jahre für die Planung und sieben Monate für die Herrichtung. Es befindet sich im Gebäudekomplex des Domes, der neapolitanischen Kathedrale. Der Eingang ist rechts vom Haupteingang des Domes am Ende des Laubenganges direkt an der Kathedrale.
(Das Museum zieht sich über zwei Stockwerke, nicht zu verwechseln mit der Schatzkapelle von San Gennaro, 1646 geweiht, und des Domes selbst.)
Innen ist das Museum sanft beleuchtet, um die 25 Schaukästen im Fußboden hervorzuheben und bringt die bronzenen, silbernen und goldenen Dankgeschenke zum Leuchten. Jedes einzelne handgearbeitet und jedes dem Heiligen geweiht: die bronzene Büste des Heiligen, die Kreuze, die Kelche, das Tabernakel, das Fläschchen mit dem Blut des San Gennaro, das interessant geworden ist, weil am Namenstag des Heiligen das Wunder von San Gennaro geschieht.
Die mysteriöse Verflüssigung des sonst eingetrockneten Blutes.
Das bedeutet Frieden und Wohlbefinden in diesem Jahr für die Neapolitaner.
Viele von kostbaren Gegenständen stammen aus dem 17. Jahrhundert; eine ist von Angevil, 14. Jahrhundert und eines der letzten ist aus dem frühen 20. Jahrhundert.
24/5/2006