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Der Kaffee
Geschichte und Geschichtchen und über die Herkunft des Kaffees
von Daniele Friedrich D'Anna
Der Name stammt von dem klassischen arabischen Wort „qahwa” und wurde mit der Zeit zum türkischen Wort „quahve“, ausgesprochen wie unser Wort Kaffee. Der wissenschaftliche Name lautet: coffea arabica. Es gibt Meinungen darüber, die behaupten, dass der Ursprung des Namens von der Gegend, in der die Pflanze wild wuchs stammte: Caffa in Äthiopien.

Es handelt sich um eine immergrüne Pflanze mit weißen Blüten und leuchtendroten Beeren der Familie der Rubiacee, nämlich der Coffea. Sie wird in Asien und America innerhalb der tropischen Breiten angebaut. Es gibt die Variante Coffea Arabica, deren Produktion in Asien, Brasilien, Kolumbien, Ekuador und Peru etwa 75% ausmacht. Die Variante Coffea Robusta , die in Brasilien, Indonesien und Afrika angebaut wird und deren Weltproduktion etwa um 25% liegt, ist eine weitaus robustere Pflanze, die aber einen Kaffee anderer Qualität hervorbringt: sehr viel bitterer, kondensierter.

Es scheint, dass die Kaffeepflanze schon weit vor dem Jahre 1000 bekannt war. Die Äthiopier waren wohl die Ersten, die mit dem Anbau der Pflanzen begannen. Ihre Beeren wurden jedoch zunächst insgesamt verwendet und mit tierischen Fetten vermischt gegessen. Während die Abessinier die Beeren rösteten und dann mit Butter und Salz vermischt mit Brot aßen. Diesen Gebrauch finden wir heute noch bei einigen afrikanischen Stämmen. Auch bei kriegerischen Auseinandersetzungen einiger Araberstämme wurde dieses Gericht verwendet, da man glaubte, dass das darin enthaltende Koffein sie im Kampf mutiger machter.

Man nimmt an, dass durch immer wiederkehrende kriegerische Auseinandersetzungen zwischen Arabern und Äthiopiern Kaffeepflanzen importiert und in Arabien, möglicherweise in dem bergigen Teil des Jemen, angebaut wurden.

Es gibt einige Legenden darüber wie die Kaffeebohnen zur Herstellung dieses aromatischen Getränks verwendet wurden. Vielerorts wird behauptet, dass die Araber die ganzen Beeren im Wasser kochten und schon um 1000 n. Chr. Kaffee tranken.
Die Legenden beginnen zeitlich jedoch frühestens mit dem 14. und 15. Jahrhundert:
Ein Hirte, der in der Nähe einer Abtei seine Kamele hütete, erzählte einem der Mönche, dass seine Kamele, nachdem sie gewisse Beeren aßen, besonders lebhaft geworden wären. Dieser Mönch bereitete daraufhin aus diesen Beeren ein Getränk, damit er besonders lange wach bleiben und somit sehr viel länger beten konnte.
Eine ähnliche Legende wird von einem Ziegenhirten erzählt. Hier ließ der Abt alle Mönche die ganze Nacht durchbeten.

Man erzählt sich, dass der Erzengel Gabriel Mohammed erschien und ihm half, indem er ihm ein Getränk zukommen ließ, dass so dunkel wie der Heilige Schwarze Stein von Mekka war, der Qawah genannt wurde. Mohammed trank dieses Getränk und sofort kam er wieder zu Kräften und konnte sogleich zu großen Taten schreiten.

Viele Reisende berichteten, dass im islamischen Osten im 17. Jahrhundert das Kaffeetrinken bereits ein weit verbreiteter Brauch war. Bereits um 1400 wurde der Kaffe zu heilenden Zwecken verwendet wie ein arabisches Medizindokument bestätigt.

Ende dieses Jahrhunderts legten holländische Seeleuten an der Küste von Moka im Jemen an und brachten Kaffeepflanzen nach Java und Sumatra. Von diesen Plantagen wurden Pflanzen nach Mittel- und Südamerika gebracht, davon hauptsächlich nach Ecuador. Dort befinden sich noch heute die größten Kaffeeplantagen der Welt.

Im Laufe des 17. Jahrhunderts wurden zunächst in Venedig, dann in ganz Europa und schließlich auch in den heutigen USA Cafés eröffnet.
Am Anfang handelte es sich um ein kostspieliges Vergnügen, das sich nur Adelige leisten konnten. Allmählich wurden so viele Cafés eröffnet, dass die Kaffeepreise sanken. Intellektuelle und Artisten nutzten diesen nun öffentlichen Ort für ihre Zusammenkünfte und zum gegenseitigen Gedankenaustausch. In Hamburg wurden die Cafés berühmt dafür, dass man dort auch Zeitungen lesen konnte, die von den Verlegern zur Verfügung gestellt wurden.

In Italien hatte Papst Clemens VIII., nachdem er eine Tasse Kaffee getrunken, dann auch nichts gegen dieses Getränk und gab dazu seinen Segen. Daraufhin wurde der Kaffee in noch größeren Mengen genossen.

Im heutigen Italien gibt es unzählige Bars – aber in Neapel finden Sie an jeder Ecke mindestens eine. Hier geht man „einen Kaffee trinken“ und nicht wie woanders „gehen wir einen trinken“. Im Allgemeinen sind es die Männer, die in die Bars gehen, aber Sie können dort auch Frauen antreffen.

Kaffee ist jedoch nicht gleich Kaffee, es handelt sich um Espresso in unterschiedlichen Versionen: Kaffee mit ein wenig Milch (macchiato), mit Milchschaum (schiumato), mit Milchschaum, Kakao und Baileys (brasiliano), mit Haselnusscreme (alla nocciola), mit Schokolade (caffè al Bacio), mit Nutella (caffè alla Nutella), mit Anisschnaps, mit Sambuca, mit Amaro (corretto) um nur einige Sorten zu nennen. Mitunter haben einige Bars in einzelnen Stadtteilen ihre eigenen Spezialitäten.

Begegnen Sie einem Freund, so werden Sie ihn in die nächste Bar einladen und ihm einen Kaffee spendieren wollen. Selbstverständlich wird Ihr Freund den Kaffee bezahlen wollen. So gibt es eine kleine Diskussion darüber, wer ihn schließlich bezahlt. Auch sonst in der Bar treffen Sie auf einen Freund oder einen Bekannten mit denen Sie gemeinsam einen Kaffee trinken, den einer von ihnen nach einer kleinen Diskussion schließlich bezahlt. Es handelt sich um einen Ritus, der das Band der Freundschaft bestätigt oder erneuert.
Jeder Mann hat „seine“ Bar wo er auf „seinen“ Barmann trifft, dem er auch seine kleinen Sorgen anvertrauen kann und der Barmann stimmt selbstverständlich seiner Meinung zu.

Das Gesprächsthema in den Bars ist im Allgemeinen nur eines: von Montag bis Mittwoch sprechen alle über die Fußballspiele des vergangenen Sonntags und am Donnerstag sprechen alle über die Fußballspiele des kommenden Wochenendes.

In den Bars gibt es natürlich auch den Kaffeejungen, der die telefonisch bestellten Kaffees ins Büro bringt, ins Geschäft oder in die Werkstatt bringt, um nur einige Beispiele zu nennen.
Ein gemeinsam getrunkener Kaffee kann einen Geschäftsabschluss besiegeln. Nach dem Mittag- oder Abendessen wird man einen Kaffee zu sich nehmen, um den Verdauungsprozess zu fördern.

Kommen Sie nach Neapel und überzeugen Sie sich davon!
4/12/2006
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